
Es gibt in der objektivistischen Denkrichtung nach Ayn Rand ein Prinzip für gute Beziehungen, unabhängig davon, ob es sich jetzt auf zwei Geschäftsmänner oder zwei Partner in einer Beziehung bezieht. Dieses Prinzip nennt man das „Händlerprinzip“.
Dieses Prinzip, im englischen auch „Princible of Trade“ genannt, ist eine Weiterführung des Grundgedankens, den schon Aristoteles in seiner „Nikomachische(n) Ethik“ vor gedacht hat – der Grundgedanke des Tauschprinzips.
Ganz simpel betrachtet meint dieses Prinzip, dass für eine dauerhaft funktionierende Beziehung, Werte getauscht werden müssen. Wie diese Werte auszusehen haben, bestimmen die Tauschpartner selbst. Allerdings sollten sie diese Werte auch rational bestimmen können. Das ist der Unterschied zu dem üblichen Verständnis, wie man Beziehungen zu gestalten hat.
Frauen, im Allgemeinen (was bedeutet, dass es natürlich auch Ausnahmen gibt), handeln vorzugsweise gefühls- und instinktmäßig, also letztlich irrational. Sie verlassen sich auf ihre „Intuition“. Wenn wir uns allerdings, unter dieser Voraussetzung, das Tauschprinzip (im Sinne von Ayn Rand) anschauen, dann stoßen wir auf ein Problem: Wir haben es mit einem irrationalen Tauschpartner zu tun (in einer allgemeinen Beziehung zwischen Mann und Frau, wobei sich diese Polaritäten jedoch auch genau entgegengesetzt verhalten können. Der Einfachheit halber belassen wir den irrationalen Part hier und im folgendem bei der Frau, da sie meist diesen Part spielt). Betont werden muss aber ganz deutlich an dieser Stelle, dass die Frauen (und auch Männer) dahingehend selbst Schuld sind. Denn unabhängig von dem jeweiligen Geschlecht, kann das rationale Händlerprinzip, von jedem und zu jedem Zeitpunkt, in Anspruch genommen werden – doch aus Bequemlichkeitsgründen und fehlender Notwendigkeit wird dieses in Anspruch nehmen unterlassen – und dies rächt sich, vor allem in Liebesbeziehungen!
Also wie könnte das Ganze jetzt in der Praxis aussehen? Wir versuchen es anschaulich zu machen:
Ein Beispiel:
Ben und Monika feiern Weihnachten. Ben ist schon ganz aufgeregt, wie Monika auf sein Geschenk reagieren wird. Er hat 2 Monate Recherche betrieben, um genau die Kommode ausfindig zu machen, die damals in Monikas Elternhaus stand. Diese wurde damals durch einen Wasserschaden zerstört. Doch Monika sprach unentwegt von dieser Kommode, und wie schön sie doch im Schlafzimmer aussehen würde. Also ging Ben auf die Suche und fand sie. Er bezahlte einen angemessenen Preis, musste dafür allerdings auch 350km weit fahren. Doch dafür hat er ein super Geschenk für Monika bekommen!
Als Monika das Geschenk in der Garage erblickte, war sie ganz aus dem Häuschen – ein Volltreffer! Wieder im Wohnzimmer angekommen, war Ben nun auch auf sein Geschenk gespannt. „Was hat Monika wohl für mich schönes besorgt?“. Er fragte also ganz aufgeregt danach und Monika sagte ihm, dass sie ihm das Geschenk in 5 Minuten zeigen würde. Monika verschwand im Schlafzimmer und Ben wurde immer angespannter. Hastig schaute er auf seine Uhr. Ein paar Möglichkeiten hatte er sich schon überlegt, was es sein könnte – er machte schließlich die Wochen davor immer wieder subtile Andeutungen. Auch hatte er ja besonders viele Hobbys, wie Fußball, Angeln, Schach, seine Vinyl Sammlung und seine Eisenbahn auf dem Speicher, die er jetzt bereits seit 35 Jahren besitzt. Also – an Inspirationen mangelte es nicht.
Er hörte die Tür langsam aufgehen. Er erblickte Monika. Monika zog sich in der Zwischenzeit im Schlafzimmer um, und trug jetzt nur noch Reizwäsche – die Rote mit den Rüschen, die er ja bereits kennt, da die beiden schon seit 8 Jahren verheiratet sind. Monika lachte verschmitzt. „Netter Aufzug Moni, aber wo ist mein Geschenk?“, sagte Ben. Monika schaute ihn entrüstend an. Sie sagte: „Wie, was meinst du denn mit -dein Geschenk- ICH bin doch dein Geschenk, wenn du willst, darfst du es auch gleich auspacken!“ Die Freude darüber war – naja – nicht sehr groß…
Soviel dazu. Vielleicht kennt der ein oder andere Mann ja solche „tollen Geschenke“.
Was sagt dieses Beispiel jetzt über das Händlerprinzip aus?
Nun, auf der einen Seite haben wir Ben, der sich reichlich bemüht hat, einen realen Wert zu liefern. Er geht also in Vorlage. Auf der anderen Seite haben wir Monika, die einfach überhaupt nichts getan hat, um Ben einen Wert zu liefern. Noch nicht mal die Reizwäsche hat sie neu eingekauft. Er erhält also dementsprechend auch keinen Wert.
Wo liegt da jetzt das Problem mit den Frauen? Ganz einfach: Weil Frauen, wie selbstverständlich, davon ausgehen, dass sie selbst den Wert darstellen. Da sie dies denken (weiblicher Narzissmus/weiblicher Solipsismus), ist es für sie auch vollkommen unverständlich, dass man sich darüber hinaus bemühen sollte, Werte abzuliefern. Dies betrifft auch die sogenannten „Orbiter“, Männer also, die auf „Abruf bereit stehen“. Diese bekommen auch keinen Gegenwert geliefert. Den Computer können sie wieder herrichten, die Couch aus dem 5. Stock herunter tragen oder ihr Auto verleihen – sie selbst bekommen dafür aber nicht das Geringste zurück, weder Geld, noch Sex, noch einen anderen Tauschwert. Aber diese bedauernswerten Typen sind an ihrer Lage selbst Schuld und es geschieht ihnen auch Recht, da sie genau das vertreten, was auch die jeweilige Frau vertritt – den Wert „an sich“. Sie geben dieser Frau den Wert – sie sind ja „froh“, wenn sie nur in ihrer Nähe sein können und ihr behilflich sein dürfen. Arme Typen.
Beide verbindet die Beziehung, die nicht auf rationalen Urteilen beruht und nicht nach dem aktiven Wert Ausschau hält. Man darf dies nicht falsch verstehen: Es geht hier nicht um ein Erbsenzählen, nach dem Motto: „Mein Geschenk hat 134,80€ gekostet, also muss dein Geschenk auch soviel kosten“. Es ist in dem Sinne, nicht zwingend materialistisch ausgelegt – denn einen Wert könnte für mich auch darstellen, wenn meine Frau für mich meine Lieblingslieder singt, da sie eine gute Sängerin ist. Warum? Weil diese gesungenen Lieder mein Hauptziel des Lebens, nämlich das „Glück“, oder die „eudaimonia“, unterstützen und erfüllen. Ich fühle mich glücklich, ich gelange durch diese Werte, die meine Frau mir schenkt, in einen persönlichen „state of happines“.
Es ist also essentiell, für glückliche Beziehungen, dass permanent Werte getauscht werden. Daher muss man wissen und in Erfahrung bringen, was der jeweilige Tauschpartner für Präferenzen besitzt, und welche Wertvorstellungen er besitzt. Die Frage: „Was könnte meinem Tauschpartner wertvoll sein?“ kann bei dieser Untersuchung helfen.
Das Traurige an den heutigen Beziehungen zwischen Mann und Frau ist dies: Man muss diese Werteuntersuchung sogar gar nicht mehr anstellen – man kennt den Partner, weiß über seine Vorlieben und Abneigungen Bescheid und kennt auch die Werte, die dem Partner wichtig sind (ich setze dies einfach mal Voraus!).
Warum entscheidet man sich dann nicht rational dafür, dem eigenen Partner die Werte zu liefern, die ihn in seinem Lebensglück unterstützen?
Dies sollte man sich fragen.
Für die meisten Frauen steht solch eine Frage jedoch gar nicht im Raum, da SIE ja diejenigen sind, die mit Werten überhäuft werden müssen – dies ist ein übliches Selbstverständnis, gerade von jungen Frauen, insbesondere wenn sie gut aussehen, also nach ihrer Meinung dahingehend ja „schon genug Wert abliefern“. Dies kann allerdings nur funktionieren, wenn der irrationale Mann genau dieses Selbstbild bestärkt. Und diese Männer sind, über kurz oder lang, immer die Verlierer.
Das alte Beispiel:
Was macht der irrationale Mann als Erstes, wenn er in einer Bar mit einer Frau in Kontakt treten möchte? Na?
Der Vollpfosten geht hin und sagt: „DARF ich ihnen etwas zu trinken bestellen?“
Wie kommt so etwas bei einer Frau an, die sowieso schon von sich denkt, dass ihr Männer alles in den A….. blasen müssen? Genau, dieser Trottel wird auch ausgenutzt. Dabei meint es der Mann ja nur gut (aus seiner irrationalen Sicht heraus).
Ein rationaler, maskuliner Mann, würde solch eine Frage niemals stellen. Warum? Weil die Frau noch keinen Wert abgeliefert hat, sie also noch gar keinen Tauschwert verdient. Was anderes wäre es, wenn ich mit der Frau ins Gespräch käme, sie mich gut unterhält, und ich ihr, ganz natürlich, etwas zu trinken bestelle.
Doch was ist daran jetzt genau anders? Beide Männer kaufen der Frau doch ein Getränk?
Ja – der Vollpfosten macht es aber aus einem Verständnis heraus, dass die Frau dies verdiene, einfach nur weil sie eine Frau ist. Der maskuline Mann macht es aus einem Verständnis heraus, dass er durch das Gespräch bereits sehr gut unterhalten wurde und somit der Abend für ihn einen gelungen Anfang nimmt – er greift also auf einen Wert zurück, den die Frau „abgeliefert“ hat. Im Gegenzug liefert er auch Werte, und nur einer davon ist das Getränk. Der Rest ist seine Persönlichkeit und sein Charakter, den die Frau auch unterhält. Es besteht also ein gegenseitiger Austausch, der beiden Spaß macht. Hingegen wird der Vollpfosten wahrscheinlich ein oder zwei Getränke spendieren, irgendetwas über seine Arbeit erzählen, und schlussendlich wird die Frau ganz spontan aufstehen und einfach gehen. Es fand also kein gegenseitiger Austausch statt.
Diese Annahme des Händlerprinzips kann uns helfen, destruktive Beziehungen zu erkennen und aufzudecken. Wir sind es „normalerweise“ nicht gewohnt, in solchen Werterelationen zu denken. Doch wir sollten es unbedingt tun, wenn wir konstruktive und beglückende Beziehungen führen möchten. Das Selbstverständnis einer solchen Beziehung sollte es sein, sich gegenseitig in seinen eigenen Interessen und Lebenszielen zu unterstützen – und nicht sich gegenseitig zu sabotieren, wie man dies nur all zu oft vorfindet.
Rationale Händler sehen sich als gleichwertig an (nicht das sie „gleich“ wären, sondern die Voraussetzungen für einen guten Handel sind anfangs gleichwertig). So könnte ein Großkonzern, etwa „Lidl“, eine Kooperation mit dem örtlichen Bäcker eingehen, der ihn mit Backwaren beliefert. Objektiv betrachtet sind diese zwei Unternehmen alles andere als gleich – das eine ist ein multinationales Unternehmen, und das andere ist ein 5 Mann Betrieb. Aber sie sind gleichwertig dahingehend, dass jeder den Wert abliefert, den der andere sehen möchte und auch erwartet – dies bedeutet, dass der Bäcker sein Geld pünktlich will, und für „Lidl“ bedeutet es, dass der Bäcker zuverlässig, pünktlich und insbesondere gute Ware liefert. Es besteht eine feste Absprache und diese bildet das rationale Händlerprinzip. Ökonomisch betrachtet führt uns dies im großen Rahmen zum Kapitalismus, der, entgegen der Meinung des Mainstreams, auf rationalen Prinzipien beruht. Dazu aber an anderer Stelle mehr.
Wichtig ist eigentlich nur zu verstehen, wie man dieses Händlerprinzip praktisch umsetzen kann – und diese Anwendung steht und fällt mit der Auswahl des Tauschpartners. Ich wiederhole es noch einmal:
Nur mit einem rationalen Tauschpartner, der sich vollkommen bewusst darüber ist, dass auch er permanent Werte abliefern muss, können solche Beziehungen fruchtbar und konstruktiv sein.
Dahingehend sollte es die Aufgabe jedes autonomen Rationalisten sein, seine eigenen Beziehungen, flächendeckend zu überprüfen, die geschäftlichen, sowie insbesondere die privaten Beziehungen. Stellen sich diese Beziehungen auf der einen Seite (die des Tauschpartners) als irrational dar, so sollten diese, über kurz oder lang, aufgelöst werden.
Je eher, desto besser – denn es sind toxische Beziehungen, giftige Beziehungen, die explodieren können, zu jeder Zeit, und an jedem Ort – und definitiv Schäden hinterlassen, physisch, psychisch oder finanziell.
Hier kann der objektivistische und individualistische Gedanke unterstützend sein, dass wir „nicht für andere Leben und diese auch nicht für uns“. Wir haben also keinerlei Verpflichtung, weder moralisch, noch ethisch, giftige und toxische Beziehungen beizubehalten. Dieser Standard gibt uns die Freiheit, ohne Gewissensbisse, negative und einseitige Beziehungen aufzulösen. Daran sollte es uns auch gelegen sein, wenn unser Ziel unser individuelles Lebensglück darstellt.
Zum Abschluss möchte ich noch auf ein Gegenargument eingehen, dass mir diesbezüglich mal angetragen wurde:
„Du kannst doch gar nicht objektiv darüber entscheiden, was für diesen Mann Glück bedeutet. Vielleicht fühlt er sich ja gerade in dieser einseitigen Beziehung wohl. Es gibt ja auch Geldsklaven, die ohne Gegenwerte ihr ganzes Geld an Geldherrinnen schicken. Anscheinend scheint es sie ja glücklich zu machen, sonst würden sie dies ja gar nicht machen. Oder?“
An sich ist das Gegenargument nicht schlecht, denn es ist unbestreitbar, dass es solche Männer tatsächlich gibt. Das Ding ist aber: Diese Männer, sowie die Beziehungen, die diese unterhalten und sich darin wohl fühlen, bauen auf Irrationalität auf, vor allem auf „guten Gefühlen“ oder „Lust“.
Wir sprechen hier aber von rationalen Beziehungen unter rationalen Menschen. Das ist ein ganz anderes Kapitel. Dementsprechend wird auch „Glück“ vollkommen anders definiert. Dies bedeutet, dass ich diesem „Geldsklaven“ sein „Glück“ nicht absprechen kann, das ist richtig. Ich kann aber darauf hinweisen, dass „sein Glück“ auf Irrationalität beruht und daher, über kurz oder lang, zum Scheitern verurteilt ist. Dafür würde schon ausreichen, wenn seine „Geldherrin“ ihre Seite aus dem Internet nimmt, da sie dazu keine Lust mehr hat. Schon ist das sogenannte Glück verpafft.
Autonome Rationalisten möchten aber ein „Lebensglück“, ein Glück das aus den eigenen Tugenden und Werten entspringt, das Fundamente besitzt, die nicht umzustoßen sind.
Ein Glück also, dass aus der eigenen Persönlichkeit und Individualität entspringt und mit rationalen Mitteln abgesichert ist. Solch eine Art „Glück“ gehört einer ganz anderen Ebene an, als das temporäre, gefühlsgeladene, irrationale Glück.
Und wir sind davon überzeugt, dass wir unser Lebensglück erreichen können – wenn wir unserem Verstand folgen, an unserem Charakter arbeiten, unsere Tugenden ausbauen und Werte abliefern, von denen andere und wir selbst profitieren können. Denn dann sind wir in der Rolle eines „starken Schmieds“, der sein Glück auch . dementsprechend, nach seinen Fähigkeiten, schmieden kann. Unsere Werkzeuge sind die Vernunft und die rationale Analyse – durch diese schmieden wir – andere werden geschmiedet. Oder besser: Man (=jeder andere außer sie selbst) schmiedet für sie, da sie ja keine Werkzeuge parat haben. Das ist der Inbegriff von Abhängigkeit und führt, ganz treffsicher, zu einer „Herdenmoral“, wie sich Friedrich Nietzsche ausdrücken würde. Aber dazu in einem anderen Beitrag mehr…